Wie erkennt man wann die Trauben reif sind?

Na klar, man kann es schmecken, aber süß ist nicht gleich süß und wie hoch genau ist die Säure? Um das herauszufinden gibt es natürlich technische Hilfsmittel, aber das ist nicht alles. Letztlich zählt die Erfahrung des Winzers und sein Geschmackssinn und manchmal auch seine Hellseherischen Fähigkeiten.

Um möglichst wenig dem Zufall zu überlassen, habe ich mich gestern zu einem Seminar angemeldet. Es ging dabei um BSA . Nein, nicht um den Biologischen Säure-Abbau, sondern um die „Berry Sensory Analysis“- Das Seminar war nämlich in Englischer Sprache und es ging um eine systematische Methode anhand der eigenen sensorischen Fähigkeiten zu anlaysieren, wie weit der Reifegrad der Trauben fortgeschritten ist, und wie lange es wohl noch braucht, bis die optimale Reife erreicht ist. Wobei sich das optimal sehr stark danach richtet, welchen Wein man aus dem Lesegut letztlich herstellen will.

Also haben wir zunächst einiges über die Theorie des Reifeprozesses der Traube erfahren und alsdann jede Menge trauben sensorisch analysiert. Und das ist ganz ähnlich einer professionellen Weinverkostung:

Wie sieht die Traube aus und wie fühlen sich die Beeren an?
Wie gut löst sich die Haut vom Fruchtfleisch, wie ist die Konsistenz des Fruchtfleisch und wie schmeckt das Fruchtfleisch?
Wie gut läßt sich die Beerenhaut mit den Zähnen zerkleinern und wie schmeckt sie?
Wie sehen die Traubenkerne aus, wie hart sind sie und wie schmecken sie?

Alles hochinteressant und eigentlich auch ganz logisch. Auf jeden Fall werde ich ab jetzt wohl nie wieder einfach so eine Traube essen, sondern sehr gut darauf achten, was ich dabei empfinde.
Und im Beobachten werde ich lernen das Gute vom weniger Guten zu unterscheiden. So, wie es mit den meisten Lebensmitteln und natürlich auch dem Wein geht…